Warum?

MUSTER gibt es überall: auf der Straße, in der Kirche, im Wald und auf dem Jahrmarkt. Ornamente, Pattern, Rapporte. Ich liebe Muster. Wenn ich mir meine eigenen Lebensmuster anschaue, dann bewegen die sich ziemlich genau zwischen zwei Stühlen:
   - Zwischen Gewohnheit und Neugierde
   - Zwischen innerem Schweinehund und der Lust auf Neuanfänge
   - Zwischen Ritual und Neuland

ICH HABE VIELES AUSPROBIERT
Für meine Kunstinstallationen habe ich den Tanz der Derwisch gelernt, bin einen Marathon samt dem dazugehörigen Training gelaufen, habe mir das Apnoetauchen angeeignet und bin Märchenerzählerin geworden. Ich bin staatlich geprüfte Ameisenhegerin, habe die Gebärdensprache erlernt und werde im September zur Falknerin ausgebildet.
Pilgerzeiten sind wie Fastenzeiten immer besondere Auszeiten, die mit Erneuerungen und Gewohnheiten kokettieren. Ich pilgere leidenschaftlich gerne, habe den spanischen, portugiesischen und norddeutschen Jakobsweg lieben gelernt und faste ein- bis zweimal im Jahr. Meine ehrenamtliche Arbeit als Sterbebegleiterin ist immer eine Ausnahmesituation und lässt mich wöchentlich die Einmaligkeit und Kostbarkeit des Hierseins zu spüren bekommen.

TROTZDEM
erwische ich mich immer wieder mit Gewohnheiten, die mir nicht nur gut tun. Gedankenmuster, die meine Bewegungsfreiheit lediglich einschränken, und zwar massiv und sonst nichts. Verhaltensmuster, die gute Gespräche so gut wie unmöglich machen. Tendenz steigend. Im rechten Licht betrachtet, habe ich mich im Laufe der Jahre immer mehr an einem „bleiben-wollen“ orientiert. Habe aus jeder Idee ein komplettes Geschäftsmodell entwickelt und mit meinem leidigen Anspruch auf Perfektionismus viele spontane Handlung im Keim erstickt. Mich in Plänen, Konzepten Zukunftsprognosen verfangen.

HEUTE MAL ***ANDERS ist mein Ein-Jahres-Selbst-Versuch, um

   - den Zauber des Anfangen einzufangen
   - meine Lust am Ungewohnten nachzugehen
   - gestrandete Ideen wieder zu beleben
   - Challenges mit mir selber zu veranstalten
   - Musenküsse zu sammeln


und das Weiterleiten und Teilen zu lernen.
Je öfter, desto besser.
Nachmachen erwünscht.